Fruchtfolgen – wer kann gut mit wem und was sagt der Boden dazu?

Die Fruchtfolge ist kein Mysterium, sondern eigentlich nur die zeitliche Abfolge der Nutzpflanzen, die auf ein und derselben landwirtschaftlichen Fläche angebaut werden. Je vielfältiger diese Fruchtfolge ist, desto abwechslungsreicher gestaltet sich auch die Agrarlandschaft. Wichtig ist es dabei jedoch, sich an gewissen Regeln zu halten, damit die Fruchtfolge am Ende auch zum gewünschten ackerbaulichen und ökonomischen Erfolg führt. Nur so bleiben Boden und Pflanzen gesund und erbringen dauerhaft auskömmliche Erträge für die Landwirtinnen und Landwirte.

Ziele von abwechslungsreichen Fruchtfolgen

Ob eine Kultur vor eine andere passt, hängt dabei von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel spielt es für manche Pflanzenarten eine Rolle, in welcher Form die Vorfrucht den Boden hinterlässt: gut durchwurzelt, mit vielen Pflanzenresten – oder eher das Gegenteil? Weiterhin kann entscheidend sein, ob die Vorfrucht eher viele oder wenig Nährstoffe aus dem Bodenvorrat benötigt hat und ob sie irgendwelche organischen Stoffe im Boden hinterlassen hat, auf die die Folgekultur gegebenenfalls reagiert.

Fruchtfolgen und Humusaufbau

Bei der Planung der Fruchtfolge ist es wichtig, dass auch Kulturen integriert werden, die zum Humusaufbau beitragen. Humus aufbauend sind Kulturarten, bei denen mehr Pflanzenbiomasse auf dem Feld zurückbleibt als zur gleichen Zeit im Boden von den Mikroorganismen abgebaut wird. Solche Kulturen sind zum Beispiel Kleegras, Ackerbohnen oder Zwischenfrüchte. Kulturen wie Zuckerrüben, Kartoffeln oder Futtermais gelten dagegen als humuszehrend: Bei ihrem Anbau wird im Boden mehr organische Masse abgebaut als durch Pflanzenreste hineingelangt.

Zwischenfrüchte werten die Fruchtfolgen auf

Immer wichtiger für die Fruchtfolgeplanung im heutigen Ackerbau werden Zwischenfrüchte wie Gelbsenf, Ölrettich, Phacelia, Klee – oder auch Mischungen daraus –, die in den Anbaupausen zwischen den Hauptkulturen kultiviert werden. Ein besonderes Merkmal von Zwischenfrüchten ist, dass sie allein dem Zweck der Gründüngung dienen. Zwischenfrüchte werden in aller Regel nicht geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet – und zwar komplett mit Stängel, Blättern und Wurzel. Damit reichern sie den Boden mit organischer Masse an und fördern die Bodenfruchtbarkeit. Zwischenfrüchte bieten aber noch weitere Vorteile: Sie bedecken den Boden in den sonst vegetationslosen Zeiten und schützen ihn damit vor Erosion und Austrocknung. Außerdem nehmen Zwischenfruchtpflanzen Nährstoffe aus dem Boden auf und sorgen somit dafür, dass diese nicht durch Versickern oder Erosion verloren gehen.

Fruchtfolgen als Rückgrat des Ackerbaus

Fruchtfolgen sind nicht nur das Rückgrat des Ackerbaus, sondern auch die Grundlage für die gesamte Betriebsorganisation. Auf sie gründet sich die jährliche Anbauplanung. Sie sind aber auch der Rahmen für die Maßnahmen der Bodenbearbeitung, die Saat- und Erntetermine sowie für Düngung und Pflanzenschutz.

Weitere Infos

Fruchtfolgentabelle der Landwirtschaftskammer

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